8 Tipps für die richtige Bewässerung im Sommer

Früh morgens oder abends gießen

Gieße Deine Pflanzen am besten früh morgens oder spät abends. So verdunstet weniger Wasser und die Pflanzen können es besser aufnehmen.

Wer im Sommer zur richtigen Zeit gießt, spart nicht nur Wasser, sondern unterstützt seine Pflanzen effektiv dabei, gesund zu bleiben. Die beste Zeit zum Gießen ist am frühen Morgen – idealerweise zwischen 5 und 8 Uhr – oder abends nach Sonnenuntergang. Zu diesen Zeiten ist die Verdunstung minimal, das Wasser kann langsam in den Boden einsickern, und die Pflanzen haben ausreichend Zeit, es über die Wurzeln aufzunehmen. Vor allem in trockenen und heißen Perioden ist das entscheidend, damit die Feuchtigkeit tief in die Erde gelangt und nicht schon an der Oberfläche verdampft.

Warum ist die Mittagshitze so ungünstig zum Gießen?
Wenn Du in der prallen Mittagssonne gießt, verpufft ein Großteil des Wassers buchstäblich in der Luft. Das bedeutet nicht nur unnötigen Wasserverbrauch, sondern auch, dass Deine Pflanzen trotz Gießens nicht ausreichend versorgt sind. Besonders empfindlich reagieren die Blätter: Tropfen wirken hier wie kleine Brenngläser, was zu Sonnenbrand führen kann. Auch die Wurzeln profitieren kaum, wenn das Wasser kaum Zeit hat, bis in tiefere Erdschichten zu gelangen.

Was bedeutet das für Deine Gieß-Routine im Alltag?
Überlege Dir feste Zeiten, die zu Deinem Tagesrhythmus passen. Vielleicht kannst Du morgens vor der Arbeit eine kleine Runde durch den Garten machen oder abends, wenn es abkühlt, entspannt gießen. Wenn Du einen automatischen Bewässerer verwendest, stelle ihn so ein, dass er zu diesen kühlen Tageszeiten arbeitet. Damit schaffst Du ideale Bedingungen – und Deine Pflanzen danken es Dir mit kräftigem Wachstum und gesundem Aussehen.

Weniger häufig, aber durchdringend gießen

Statt täglich nur ein bisschen zu wässern, gieße lieber seltener, dafür ausgiebiger. So regst Du die Wurzeln an, tiefer ins Erdreich zu wachsen.

Viele Hobbygärtner machen den Fehler, im Sommer jeden Tag ein bisschen Wasser zu geben – aus Angst, die Pflanzen könnten vertrocknen. Doch dieses oberflächliche Gießen führt dazu, dass sich die Wurzeln nur knapp unter der Erde halten. Der Boden wird nur in den oberen Zentimetern feucht, darunter bleibt er trocken. Die Pflanzen lernen sozusagen nicht, sich selbst mit tiefer liegendem Wasser zu versorgen, sondern „warten“ auf das tägliche Nass. Das macht sie anfälliger für Hitze und Trockenperioden.

Wie funktioniert durchdringendes Gießen genau?
Wenn Du gießt, dann richtig – also so lange, bis das Wasser tief in die Erde eingezogen ist. Ein einfacher Test: Grabe nach dem Gießen mit der Hand oder einem Spaten ein kleines Loch. Ist der Boden auch in 15–20 cm Tiefe feucht, hast Du genug gegossen. Das kann je nach Bodenart unterschiedlich lange dauern – lehmiger Boden speichert Wasser besser, sandiger trocknet schneller aus. Achte darauf, dass das Wasser nicht nur oberflächlich abläuft, sondern wirklich einsickert. Bei hartem, trockenen Boden hilft es, vorher leicht aufzulockern.

Warum ist das für die Pflanzen so gesund?
Durchdringendes Gießen fördert ein tiefes, kräftiges Wurzelwerk. Das bedeutet mehr Stabilität, bessere Nährstoffaufnahme und mehr Reserven bei Hitze. Deine Pflanzen werden insgesamt robuster und weniger pflegeintensiv. Besonders bei Stauden, Gemüsepflanzen und Gehölzen lohnt sich diese Methode – sie zahlt sich langfristig aus und hilft Dir, Wasser effizient zu nutzen.

Auf die Bedürfnisse der Pflanzen achten

Nicht jede Pflanze braucht gleich viel Wasser. Informiere Dich über die Ansprüche Deiner Gartenbewohner und passe die Wassermenge entsprechend an.

In einem Garten oder auf dem Balkon leben meist ganz unterschiedliche Pflanzenarten – jede mit ihren eigenen Vorlieben und Bedürfnissen. Während mediterrane Kräuter wie Lavendel oder Rosmarin mit wenig Wasser auskommen und sogar Staunässe nicht vertragen, brauchen durstige Sommerblumen wie Hortensien oder Gemüsesorten wie Zucchini regelmäßig Wasser in größeren Mengen. Ein „Gießplan nach Gefühl“ ist deshalb oft nicht ideal – Du solltest Deine Pflanzen gezielt beobachten und ihr Verhalten verstehen lernen.

Woran erkennst Du, was Deine Pflanzen brauchen?
Es lohnt sich, einmal bewusst hinzuschauen: Welche Pflanzen lassen schnell die Blätter hängen, wenn es heiß ist? Welche bleiben auch nach Tagen ohne Regen standhaft? Notiere Dir solche Beobachtungen oder recherchiere gezielt zu einzelnen Arten. Gerade bei neu gepflanzten Gewächsen oder empfindlicheren Sorten ist es hilfreich, sich etwas einzulesen. Auch Standort und Topfgröße spielen eine große Rolle: Ein sonniger Platz oder ein kleiner Pflanztopf bedeutet in der Regel mehr Wasserbedarf.

Wie setzt Du dieses Wissen praktisch um?
Teile Deine Pflanzen in Gruppen mit ähnlichem Wasserbedarf ein. So kannst Du gezielt gießen, statt alle mit der gleichen Menge zu versorgen. In einem Beet kannst Du trockenheitsliebende Arten gemeinsam pflanzen, während feuchtigkeitsliebende Gewächse in einem anderen Bereich untergebracht werden. Das spart Dir Zeit, Wasser – und sorgt dafür, dass jede Pflanze genau das bekommt, was sie braucht.

Mulchen hilft, Wasser zu sparen

Eine Schicht Mulch schützt den Boden vor Verdunstung. Außerdem hält sie ihn länger feucht und verbessert das Bodenklima.

Mulchen ist eine der effektivsten Maßnahmen, um den Boden im Sommer vor dem Austrocknen zu schützen – und dabei denkbar einfach umzusetzen. Unter Mulch versteht man eine natürliche Abdeckung des Bodens, etwa mit Rindenmulch, Stroh, Rasenschnitt, Laub oder speziellen Mulchfolien. Diese Schicht sorgt dafür, dass das Wasser im Boden bleibt, statt durch Sonne und Wind schnell zu verdunsten. Gerade bei längeren Hitzeperioden kann das entscheidend sein, um Deinen Pflanzen Stress zu ersparen.

Welche Materialien eignen sich besonders gut zum Mulchen?
Das hängt stark davon ab, welche Pflanzen Du mulchen möchtest. Im Gemüsebeet funktioniert Stroh oder fein zerkleinerter Rasenschnitt besonders gut – hier wird gleichzeitig organische Substanz in den Boden eingebracht. Unter Sträuchern oder in Blumenbeeten ist Rindenmulch beliebt. Er sieht nicht nur ordentlich aus, sondern verhindert auch Unkrautwuchs. Wichtig: Der Mulch sollte nicht direkt an den Pflanzenstängeln anliegen, um Fäulnis zu vermeiden.

Was bringt Dir das konkret im Alltag?
Mit einer Mulchschicht musst Du deutlich seltener gießen – und sparst Zeit und Wasser. Der Boden bleibt auch bei Hitze angenehm kühl und die Bodenlebewesen können besser arbeiten. Außerdem wird die Bodenstruktur verbessert, da der Mulch mit der Zeit verrottet und Nährstoffe freisetzt. Für Dich bedeutet das: weniger Arbeit, gesündere Pflanzen und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen.

Direkte Blattbewässerung vermeiden

Gieße direkt an den Wurzeln – nicht auf die Blätter. So vermeidest Du Sonnenbrand und Pilzkrankheiten an den Pflanzen.

Es sieht oft ganz idyllisch aus, wenn Pflanzen von oben beregnet werden – wie in einem Sommerregen. Doch in der Realität führt das Gießen über die Blätter schnell zu Problemen. Wassertropfen auf dem Laub können bei starker Sonneneinstrahlung wie kleine Lupen wirken und Gewebe verbrennen. Außerdem begünstigt dauerhaft feuchtes Blattwerk die Entstehung von Pilzkrankheiten – besonders bei Tomaten, Zucchini oder Rosen. Deshalb ist es sinnvoll, das Wasser gezielt an den Fuß der Pflanze zu bringen, wo es auch wirklich gebraucht wird.

Wie schaffst Du das in der Praxis?
Benutze am besten eine Gießkanne mit Brauseaufsatz oder einen Gartenschlauch mit Sprühdüse, die Du nah am Boden führst. Wenn Du Beete pflegst, kannst Du kleine Gießrillen ziehen, in die das Wasser läuft. So erreichst Du die Wurzeln direkt – ohne unnötige Verluste. Auch Tropfbewässerungssysteme oder unterirdische Gießhilfen sind hier sehr effektiv. Für Topfpflanzen empfiehlt es sich, von unten zu gießen oder Untersetzer zu verwenden, damit das Wasser direkt in den Wurzelbereich gelangt.

Was verändert sich dadurch für Deine Pflanzen?
Deine Pflanzen sind insgesamt widerstandsfähiger. Weniger Blattnässe heißt weniger Risiko für Schimmel und Pilze, und das Wasser landet genau dort, wo es aufgenommen werden kann. Du vermeidest außerdem unnötige Wasserverluste – was gerade in trockenen Sommern ein echter Vorteil ist. Gesundes Wachstum beginnt eben nicht an der Oberfläche, sondern im Wurzelbereich.

Regenwasser nutzen

Sammle Regenwasser in Tonnen oder Zisternen und verwende es zum Gießen. Es ist nicht nur kostenlos, sondern auch besser für die Pflanzen als Leitungswasser.

Regenwasser ist weich, frei von Kalk und kommt ohne chemische Zusätze wie Chlor aus – also genau das, was Deine Pflanzen mögen. Im Gegensatz dazu enthält Leitungswasser oft hohe Mengen an Kalk, die sich im Boden anreichern und die Aufnahme bestimmter Nährstoffe behindern können. Besonders bei empfindlichen Pflanzen wie Rhododendren, Hortensien oder Heidelbeeren ist das ein Problem. Regenwasser ist hier die ideale Lösung – und dazu noch nachhaltig und kostensparend.

Wie kannst Du Regenwasser einfach auffangen?
Die einfachste Möglichkeit ist eine klassische Regentonne am Fallrohr der Dachrinne. Schon ein kurzer Regenschauer füllt diese zuverlässig auf, besonders bei größeren Dachflächen. Noch effizienter sind unterirdische Zisternen oder größere Speichertanks, die Du in das Bewässerungssystem einbinden kannst. Achte darauf, die Tonnen abzudecken, um Algenwachstum und Mückenlarven zu vermeiden. Mit einer kleinen Pumpe kannst Du das gesammelte Wasser bequem im ganzen Garten verteilen.

Was bringt Dir der Einsatz von Regenwasser konkret?
Du machst Dich unabhängiger von der Trinkwasserversorgung – gerade in heißen Sommern, in denen Wasser knapp werden kann. Außerdem tust Du Deinen Pflanzen langfristig etwas Gutes, weil sie besser mit weichem Wasser klarkommen. Auch ökologische Aspekte sprechen dafür: Du nutzt Ressourcen, die sowieso vom Himmel fallen, statt kostbares Trinkwasser für den Garten einzusetzen. Regenwasser ist nicht nur umweltfreundlich – es ist auch praktisch.

Kübelpflanzen brauchen mehr Aufmerksamkeit

Topf- und Kübelpflanzen trocknen schneller aus und müssen öfter gegossen werden. Prüfe täglich, ob die Erde noch feucht genug ist.

Pflanzen in Töpfen und Kübeln stehen oft exponiert auf Balkon, Terrasse oder im Hof – und sind der Sonne, dem Wind und der Hitze besonders stark ausgesetzt. Im Gegensatz zu Gartenpflanzen können sie keine Feuchtigkeit aus tieferen Erdschichten ziehen, sondern sind auf die begrenzte Wassermenge im Topf angewiesen. Das bedeutet für Dich: Du musst bei diesen Pflanzen besonders wachsam sein, was den Wasserbedarf angeht. Einmaliges Gießen am Tag reicht an sehr heißen Tagen oft nicht aus.

Wie erkennst Du, ob Deine Kübelpflanzen Wasser brauchen?
Der einfachste Trick: Stecke den Finger ein paar Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sie sich trocken an, ist es Zeit zu gießen. Manche Pflanzen zeigen es auch deutlich – sie lassen die Blätter hängen oder rollen sie ein. Besonders bei kleineren Töpfen ohne Wasserspeicher kann das schnell gehen. Hier lohnt es sich, morgens und abends kurz zu prüfen. Alternativ helfen Feuchtigkeitsmesser oder spezielle Wasserspeicherkugeln.

Wie kannst Du das Gießen effizienter gestalten?
Überlege, ob Du Wasserspeicher-Töpfe, Untersetzer oder Hydrokultur-Elemente verwendest, die Wasser länger halten. Auch das Beimischen von Tongranulat oder speziellem Wasserspeicher-Substrat hilft. Ideal ist es, die Pflanzen morgens zu gießen und dann im Laufe des Tages bei Bedarf nochmal leicht nachzuwässern. Achte auch darauf, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann – Staunässe ist für viele Kübelpflanzen genauso schädlich wie Trockenheit.

Den Boden regelmäßig lockern

Ein gelockerter Boden nimmt Wasser besser auf. Vermeide Staunässe und hilf Deinen Pflanzen, an die nötige Feuchtigkeit zu kommen.

Gerade in heißen Sommern ist der Boden oft hart und verkrustet – Wasser perlt dann an der Oberfläche ab oder verdunstet, bevor es überhaupt zu den Wurzeln gelangt. Deshalb ist es wichtig, den Boden regelmäßig zu lockern. Das sorgt nicht nur dafür, dass Wasser besser einsickert, sondern auch, dass Sauerstoff in den Wurzelraum gelangt. Beides ist entscheidend für gesunde Pflanzen. Wenn Du den Boden bearbeitest, unterstützt Du gleichzeitig die Bodenorganismen, die für ein aktives, fruchtbares Erdreich sorgen.

Wie gehst Du beim Lockern am besten vor?
Nimm einen Grubber, eine Hacke oder auch nur die Hände und arbeite die obersten 5 bis 10 Zentimeter Erde durch. Das solltest Du besonders nach starkem Regen oder langem Gießen tun – denn dann bildet sich häufig eine feste Kruste an der Oberfläche. In Beeten reicht meist eine lockere Bearbeitung zwischen den Pflanzen, ohne dabei die Wurzeln zu verletzen. Bei Töpfen oder Kübeln kannst Du mit einem Holzstab vorsichtig den Boden auflockern.

Was verändert sich durch das regelmäßige Lockern für Deine Pflanzen?
Das Wasser fließt langsamer ab und gelangt gleichmäßiger in die Tiefe – genau dorthin, wo es gebraucht wird. Gleichzeitig kann überschüssiges Wasser besser entweichen, was das Risiko von Staunässe reduziert. Auch die Aufnahme von Nährstoffen wird verbessert, denn ein lockerer Boden ist aktiver und vitaler. Für Dich bedeutet das: weniger Gießen, effizientere Nutzung des Wassers und kräftigere Pflanzen mit stabiler Wurzelbasis.

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